Persönliches

Also sich selbst ein Bild zu machen, ein Hauch von Entdeckergefühl zu verspüren, das macht den Reiz einer individuellen Reise aus. Letztere Form ist unverzichtbar, sonst fehlen unterwegs die Anpassungsmöglichkeiten bei überraschend auftretenden Ereignissen. Und überhaupt...!

 

Natürlich erfordert diese Art des Reisens eine gewisse Erfahrung. Und regelmäßig überfällt uns dieses Leiden, dass man Fernweh nennt.

 

Noch etwas ist für uns wichtig: Das Erlebte in bewegten und unbewegten Bildern festzuhalten, zur eigenen Erinnerung, aber auch, um anderen darüber erzählen zu können. Viele gute Gründe für Hannelore und für mich, um auf Reisen zu gehen.

 

Begleiten Sie uns auf der Reise nach Südamerika im September 1996.

Mit dem Landrover durch Ecuador.

 Ein kleines Stück Traumstraße der Welt.

 

Die Panamericana, die von Alaska bis Feuerland führt, durchquert in Nord-Südrichtung den Andenstaat Ecuador. Er wird von einer gedachten Linie durchzogen, dem Äquator, der dem Land seinen Namen gab. Erlebnisse auf einer individuellen Filmer-Reise auf der Traumstraße der Welt.

 

Annäherung an Ecuador

Mein leichtes Reisestativ aus Gizobeinen und Sachtlerkopf, steht auf der Plaza de la Independencia in der Altstadt von Quito. Die Hauptstadt des Landes, 2850 m hoch gelegen und umgeben von schneebedeckten Vulkanen, ist für viele die schönste Stadt Südamerikas. Quito ist eigenartig reizvoll, mit alten Kathedralen, Klöstern und ihrer Kolonialarchitektur. Andächtige Stille in den Kirchen, melodiöse Musik und lärmendes Leben auf den Märkten und Plätzen. Die farbigen Ponchos und die eindrucksvollen Gesichter der Menschen sind sofort eine Herausforderung für meine Kamera. Aber gemach, die Höhenluft verlangt einen gelassenen Beginn und mein erstmaliges Filmen mit Video, nach langen Jahren mit Schmalfilm, braucht ebenfalls Zeit für die Anpassung.

 Die Straße der Vulkane

 Wir haben soeben unseren Toyota Landcruiser übernommen, der uns nun 4 Wochen auf allen Wegen durch das Land begleiten wird. Ich taste mich durch den dichten Verkehr Ouitos und finde einfach den Stadtausgang nach Süden nicht. Freundliche Hinweise kann ich nur bis zur nächsten Ampel verfolgen. Schließlich erlöst uns ein vor uns herfahrender Taxifahrer.

 

Wir befinden uns nun auf der Panamericana, die hinter Quito

“Straße der Vulkane“ genannt wird. Der Forscher Alexander von Humboldt war auf diesen Namen gekommen. Er wäre aber auch mir eingefallen, wenn ich für einen Reisefilm einen treffenden Titel gesucht hätte. An diesem Teilstück der Traumstraße liegen nämlich Cotopaxi, Tungurahua und Chimborazo, um die wichtigsten der über 20 Vulkane Ecuadors zu nennen. Um 6000 Meter hohe Bergmassive, deren Schneehauben wie Ponchos die Gipfel schützen. Das harte Aufschlagen in Bodenvertiefungen, die ich wegen der traumhaft schönen Bilder regelmäßig übersehe, holt uns wiederholt in die Wirklichkeit zurück.

 

Unser Toyota ist uns schon richtig ans Herz gewachsen, können wir solchen Vorkommnissen doch gelassen begegnen. Wir kommen nicht recht voran, weil uns immer wieder die Bilder an der Straße aufhalten. Das mit der Kamera bestückte Stativ ist zwar schnell bereit, aber die Einrichtung auf die Gegebenheiten erfordert jedoch manchmal längere Überlegungen. Die Automatik lässt in der Totalen die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund der kargen Landschaft schnell in der Überbelichtung verschwinden. Also lieber manuell belichten und Filterproben. Das ist zeitaufwändig. Aber Zeit hat für uns zum Glück keinen hohen Stellenwert.

 

(3 Minuten der Messe im Video)

Berührende Augenblicke bei den Salasacas

Die Salasacas sind eines der ursprünglichsten Völker in Ecuador. Als wir durch Pelileo fahren, lässt uns das Läuten der Kirchenglocke anhalten. Es ist Sonntag, um die Mittagszeit. Wir gehen mit den Menschen in das Gotteshaus. Dann eine überraschende Einführung. Am Altar singt ein junger Indigena in einem weißen Poncho ein rhythmisches Lied über Gott, den sie Senor nennen. Er begleitet sich auf einer elektrischen Gitarre. Vorn in den Bänken sitzen barfüßige, wild zerzauste Indigenas. Ich frage den Priester, ob ich filmen darf. Er ist erfreut über das Interesse und sagt, dass er auch schon in Deutschland gewesen sei. Natürlich könne ich filmen. Die Kirche füllt sich langsam.


Alte Frauen in farbenfrohen Ponchos, junge Mädchen in gestreiften Umhängen, Kinder. Ein Campesino, ein Andenbauer mit weißer Hose und schwarzem Poncho, den Hut ehrfurchtsvoll in der Hand, kniet sich in die Bankreihe. Sein Gesicht ist vom harten Leben geprägt. Eine Zehe hat er dick mit einem weißen Pflaster verbunden. Ein struppiger Hund ist ihm gefolgt und legt sich zu seinen Füßen nieder.

Die Messe beginnt. Der Gitarre hat sich eine zweite angeschlossen. Ich stelle mein Stativ in einer Ecke auf, teilweise verdeckt von einer Säule. Nun kann ich mit der Teleeinstellung in die Gesichter blicken. Ich sehe in von harter Arbeit gezeichnete Gesichtszüge der Männer, in weiblich weiche bei den jungen Mädchen. Eine alte weißhaarige Frau schaut andächtig zum Altar. Eine junge Frau blickt eine Weile mit großen schwarzen Augen in Richtung der gekreuzigten Christusfigur und schlägt dann ihre Augen nachdenklich zu Boden. Das Kind in dem Tragetuch auf ihrem Rücken hat die gleichen schwarzen großen Augen, die neugierig umherwandern. Eindrucksvolle, vom Leben geprägte Gesichter beherrschen das Bild. Allen ist eines gemeinsam: Ihre Augenblicke voller Hoffnung. Die weit ausgebreiteten Arme der Christusfigur scheinen symbolisch alle Menschen in der Kirche zu umfassen. Szenen, wie sie rührender nicht sein könnten.

 

Auf Andenstraßen

Wir sind von dem Asphaltband der Panamericana nach rechts abgebogen und befahren nun eine Schotterpiste. In der Nacht hatte es geregnet, was unser Fortkommen auf der sich windenen Andenstraße erschwert. Wir überholen Schafherden, begleitet von jungen Hirten. Am Wegesrand winken Indigenas, die in das nächste Dorf mitgenommen werden möchten. Die Menschen der Anden nennen sich Indigenas, was Eingeborene bedeutet. Sie verabscheuen das spanische Indio, weil es sie an die Zeit der Ausbeutung und Unterdrückung erinnert.

Bei einem Filmstopp in einer einsamen Gegend stehen plötzlich zwei junge Burschen hinter unserem Wagen. “Sucre, Sucre”, ruft der größere, die seinerzeitige Währung Ecuadors. Dabei hebt er Steine von der Straße auf und droht mit einer werfenden Geste. Ich verstehe: Wegezoll. Das Andenpanorama ist plötzlich nebensächlich geworden. Ich verstaue meine Kamera im Wagen, ziehe ein paar kleine Geldscheine aus meiner Tasche und werfe sie auf die Straße. Gleichzeitig starte ich den Wagen und presche auf der Piste davon. Im Rückspiegel sehe ich, wie die Steine weggeworfen werden und beide sich nach dem Geld bücken. Besser bezahlt, als kaputte Scheiben, denken wir.

 

Mein Stativ steht am Rande der kurvigen Piste. Ich schwenke langsam in Leserichtung von links nach rechts über die Andenkette. Die Hänge sind jetzt frühmorgens noch von einem dichten Wolkenteppich verdeckt. Im Tal sehe ich Alausi, eine kleine Stadt, die in einer Höhe von 2400 Metern in der Sonne liegt. Sie wäre eigentlich nicht der Erwähnung wert, wenn sie nicht über eine Bahnstation verfügen würde. Der Zug ist vor allen Dingen in den abgeschiedenen Gebieten eine wichtige Möglichkeit zur Fortbewegung für die Landbevölkerung. Wir kämpfen uns weiter von Landschaftsbild zu Landschaftsbild und unterliegen dauernd bei der Frage, weiterfahren oder anhalten. Es sind wirklich atemberaubende Ausblicke auf die Vulkane.

 Jetzt wird es höchste Eisenbahn

Auf dem Bahnhof von Alausi hat sich bei uns und den anderen Wartenden eine phlegmatische Stimmung breit gemacht. Der Zug sollte um 9 Uhr abfahren, jetzt ist es kurz nach 12 Uhr. Keinerlei Unmut ist spürbar. Die Einheimischen hatten vermutlich dem Fahrplan keine große Bedeutung beigemessen, aber trotzdem sind alle pünktlich erschienen. Man kann ja nie wissen. Der Mann auf der Bank liest zum wiederholten Mal die erste Seite seiner Zeitung. Neben ihm ein in Jute verpackter Käfig, aus dem fröhliches Zwitschern ertönt. Die Vögel lassen sich durch die Wartezeit nicht von ihrer guten Laune abbringen. Ihr Gesang bestimmt die Geräuschkulisse auf dem Bahnsteig. Meine Kamera beobachtet aus der Ferne, wie sich eine alte Frau nochmal von einer mobilen Garküche eine Stück Schweinekruste holt. Einige dösen. Eine erwartungsvolle Spannung liegt über dem Bahnhof, der wie eine verlassene Westernstadt in der Sonne liegt. Das am Signalmast angebundene Schwein liegt blinzelnd in der Sonne. Die Idylle macht die Verspätung für den Filmer erträglich und lohnenswert.

Dann unvermittelt ein Hupsignal. Das Schwein erhebt sich träge von seinem Platz. In die schläfrige Menschenmenge kommt ebenfalls Bewegung, jeder greift nach seinem Gepäck. Durch die Häuserzeilen bahnt sich der Zug seinen Weg. Ich filme aus niedriger Position schräg von unten nach oben die Einfahrt. Ein Bauer bleibt mitten in meiner Bildkomposition stehen und geht vor sich hin murmelnd weiter, als ich ihn auf die Kamera aufmerksam mache. Die Bewohner der Anden nennen den Zug liebevoll Kordillerenvogel. Unsanft sein Halt auf dem Bahnsteig. Jeder sucht sich einen Platz in den Abteilen, einige steigen auf die Dächer der Waggons. Eine zugige, aber aussichtsreiche Transportmöglichkeit, und sie ist nicht verboten. Reiseproviant und gewebte Gürtel werden noch schnell den Reisenden von Händlern angeboten. Dann setzt sich der Zug wieder gemächlich in Bewegung.

 

Es ist Ruhe eingekehrt, in den Waggons. Die Bilder der Anden und das monotone Zuggeräusch lassen die Fahrgäste ihren Gedanken nachhängen. Ich kann von meinem Sitz aus die Indigenas gut beobachten, mit und ohne Kamera. Alle wollen zum Markt nach Zumbahua. Seit die Bahnstrecke vor gut 100 Jahren in die Andenhänge gesprengt wurde, war sie für lange Zeit wichtigster Transportweg des Landes. Heute hat sich der Verkehr überwiegend auf die Straße verlagert. Den Gleisweg benutzen die Besucher des Landes und die Bewohner wegen der billigen Transportmöglichkeit. Genussvoller kann man das grandiose Andenpanorama nicht an sich vorüber ziehen lassen. Bis in die heutige Zeit leidet die Beförderung unter mechanischen Problemen. Immer wieder verdränge ich diesen Gedanken, wenn ich aus der geöffneten Abteiltür tief unter uns malerisch einen Fluss erkennen kann, ohne dass ein Abhang meinen Blick verstellt. An einem Bahnhof steige ich mit der Kamera die Leiter zum Waggondach hinauf. Ein eiserner Steg rund um das Dach gibt den Füßen Halt. Jetzt bin ich noch näher an den Bildern der Anden. Wegen des heftigen Zugwindes und der Unebenheit des Schienenstranges sind ruhige Aufnahmen kaum möglich, zumal ich mich mit einer Hand immer irgendwo abstützen muss. Aber eine tolle Erfahrung.

Die mit dem Hut

Der Zug hat sich die Anden bis auf 4000 Meter hinauf gewunden. Nun zieht es alle zum Markt. Es ist einer dieser Tage, an denen sich die Bauern der umliegenden Dörfer treffen, um Handel zu treiben und Neuigkeiten auszutauschen. Markttag ist auch Tratschtag. An denen die Männer zusammensitzen und Chicha trinken, das selbstgebraute Maisbier. Die Bauern legen an diesem Tag ihre beste Kleidung an und setzen ihre traditionellen Hüte auf. Die unterschiedlichen Formen und Farben der Kopfbedeckungen verraten die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe. Die mit dem Hut, sagen etwas geringschätzig die Küstenbewohner über die Bewohner der Berge. Im Bereich der Essenstände riecht es nach gebratenem Fleisch und verbranntem Fett. Viele der Familien leisten sich an diesem besonderen Tag ein Mittagessen.

Über allem liegt melodiöse Flötenmusik, die sich mit aufdringlichen Durchsagen aus den überforderten Lautsprechern mischt. Werbung der Händler. Was das karge Hochland hergibt, wird auf dem Gemüsemarkt angeboten. Ein großer Schafs- und Ziegenmarkt lärmt durcheinander. Jeder in der ihm eigenen Art sich zu äußern. Ich bin hautnah dazwischen mit Stativ und Kamera. Die Atmosphäre nimmt mich voll gefangen. Ich verspüre kein Gefühl für Kälte, Hunger oder Durst.

 

Auf dem Eselmarkt bekomme ich bei einer Einstellung mit, wie ein altes Bauernpaar seinen Esel verkauft. Die Blicke, die sie ihm nachwerfen, rühren mich. Ein junge Frau in ihrer Indigenatracht trommelt prüfend auf ihren gerade gekauften Hartschalenkoffer ein. Vermeintliche Gegensätze nähern sich an. Ich verharre auf einem Platz und lasse die Kamera beobachten. Da wir die einzigen ausländischen Besucher sind, erregen wir kaum Aufmerksamkeit. Die unaufdringliche Größe meiner Videokamera lenkt niemanden von seiner Beschäftigung ab. Ich habe die Blende festgestellt und die Schärfe auf einen Punkt fixiert. Dann entferne ich mich vom Stativ. Die Menschen fühlen sich nun nicht beobachtet, keiner blickt in die Kamera. Kontakte mit den Umstehenden entstehen schnell. Neugierig sind ihre Blicke in das Objektiv und in den Sucher. Anscheinend beschreiben die dann wortreich, was sie gesehen haben.

 

In Bodennähe lasse ich die Kamera, mit Weitwinkelvorsatz auf dem Camglider angebracht, durch die Tier- und Menschenansammlung gleiten. In Schafshöhe also. Jetzt kann ich mich hart den verhandelnen Marktfrauen nähern, ohne dass sie von meinem Blick durch den Sucher abgelenkt werden. Später, bei den Aufnahmen der auf dem Boden sitzenden Händlerinnen steht meine Stativ auf kleinster Stufe, in Augenhöhe also. Langsam schmerzt mein Rücken, meine Hose ist in Kniehöhe unangenehm durchnässt und löst sich langsam auf. Aber das ist eben der Preis für motivgerechte Kamerapositionen. “Großaufnahmen, denk an Großaufnahmen, “ geht es mir immer wieder durch den Kopf.

Als die ersten Familien ihre Lamas beladen und sich für den Heimweg vorbereiten, macht sich auf dem Marktplatz Aufbruchstimmung breit. Auf der Schotterpiste lasse ich die kleinen Karawanen aus den Bauern mit ihren bepackten Lamas und Eseln auf mich zukommen. Hochmütig sind die Blicke der Lamas, als sie an meiner Kamera vorbeischreiten. Aber daran gewöhnt man sich auf einer Reise durch die Anden. Ich kann den kleinen Karawanen nachsehen, bis sie in die engen Wege zu ihren Dörfern abbiegen. Fast alle Männer machen einen angeschlagenen Eindruck. Der reichliche Genuss des Chichas hat seine Spuren hinterlassen. So ließ sich die Zeit überstehen, aber auch für kurze Zeit der harte Arbeitsalltag verdrängen. Dieser wird nun wieder ihr Leben bestimmen. Bis zur nächsten Woche, wenn sie ihre beste Kleidung anlegen, die Hüte aufsetzen und sich wieder auf den Weg machen, nach Zumbahua.

Mit höchster Eisenbahn nach Zumbahua

(1999) 16 Minuten


Besondere Hinweise für Filmer unterwegs

Fraglos sind die schönsten Motive die Indigenas auf ihren Wochenmärkten. Da an jedem Tag irgendwo ein Markt abgehalten wird, muss schon genau geplant werden. Höhepunkte in Bezug auf Ursprünglichkeit sind die Märkte am Donnerstag in Guamote und am Samstag im kleinen Sierradorf Zumbahua, das in einer grandiosen Andenkulisse liegt. Der Sonntagsmarkt in Otavalo ist zwar groß aber sehr stark von Touristen besucht. Am Mittwoch findet hier der kleinere Markt statt, er ist für den Filmer eher empfehlenswert. Die vollen Touristenbusse meiden diesen Tag. Alle drei Märkte werden Ihre Andenträume erfüllen. Seien Sie früh unterwegs, da ist das Licht am besten und die Menschen sind noch nicht genervt durch die dauernde Feilscherei. Wenn man sich erst an Sie und Ihre Kamera gewöhnt hat, lassen sich tolle Großaufnahmen machen. Akzeptieren Sie eine abwehrende Geste, die nächste Frau lacht Ihnen mit Sicherheit wieder zu.

 

Achten Sie beim Filmen besonders darauf, dass die Gesichter oft durch die Schatten der Hüte verdeckt werden. Zuhause ist es zu spät. Und wenn Ihnen schwindelig geworden ist von den Farborgien der Ponchos und der Teppiche, von den eindrucksvollen Gesichtern, stellen Sie die Dreharbeit ein. Der nächste Markt wird noch schöner.

 

Weiterhin werden die Vulkane an der Panamericana die eigene Vorstellung von Natur erweitern. Biegen Sie links zum Cotopaxi ab und fahren Sie die Straße bis zum Ende unterhalb des Gipfels auf 4500 Meter. Das ist wirklich kein Problem, da man sich höhenmäßig langsam steigert. Ein Geländewagen ist gut, aber uns sind auch normale Fahrzeuge begegnet. Starten Sie früh, Ihr Film wird es Ihnen danken. Wenn Sie auf den Märkten vorher einen Poncho und einen Filzhut erstanden haben, sollten beide Teile jetzt benutzt werden. Die Einwohner wissen schon, was angebracht ist. Nehmen Sie das tolle Rot der Indigenas, wenn Sie vielleicht vor dem Cotopaxi gefilmt werden wollen.

 

Gönnen Sie sich eine Übernachtung auf einer Hacienda. Der besondere Hauch von Großgrundbesitz, Pferdekoppeln und von heimeliger Atmosphäre bei einem Kaminfeuer in einem mit Fellen ausgelegten Raum wird Sie angenehm entspannen. Wir haben auf Empfehlung 5 km nördlich von Otavalo die Hacienda Pinsaqui aufgesucht. Grüßen Sie De Pedro Freile, vielleicht wird er Sie auch zu einem Rotwein einladen, wenn Sie sagen, dass Sie aus Deutschland kommen. Sie können auch bei Rancho Müller in Saquisli vorbeischauen, gegenüber dem Cotopaxi. Der Hamburger ist vor Jahren hier hängen geblieben, weil ihm im Bus schlecht geworden war und er Medikamente brauchte. Er hat dann gleich die Apothekerin des Ortes geheiratet und ein Hotel eröffnet. Kaufen Sie auf den Märkten eine Kassette mit einheimischer Instrumentalmusik. Besser und individueller können Sie die Melancholie der Anden in Ihrem späteren Film nicht ausdrücken.

 

Es bleibt nur noch zu sagen: Gönnen Sie sich und Ihrer Kamera eine außergewöhnliche Reise mit Bildern und Erlebnissen, die Sie so schnell nicht vergessen werden.